Der Abbau unbesetzter Stellen würde den dringend benötigen Personalaufbau behindern und die Umsetzung zentraler Investitionsprojekte unmöglich machen.

In den letzten Jahren mussten z.B. Finanzmittel zum Straßenbau, zum Erhalt und Ausbau der Infrastruktur, wegen mangelndem Fachpersonal in den zuständigen Behörden zurückgegeben werden.

Der Investitionsstau im Bereich der Brücken verschärft die Situation zusätzlich und gefährdet die Infrastruktur.

Denn nur mit exzellent ausgebildetem Personal können die Aufgaben kompetent wahrgenommen werden. Die technischen Laufbahnausbildungen sind ein Erfolgsmodell. Die Ausbildungskapazitäten in diesen Bereichen sind gezielt auszubauen. Hier muss auch erwähnt werden, dass Ausbildung kein Selbstläufer ist.

Zu einer qualifizierten Ausbildung sind Personalkapazitäten notwendig. Es müssen Erfahrungen und Fachwissen durch kompetente Ausbilder vermittelt werden.

Fachstellen dürfen nur mit Fachkräften besetzt werden. Die Besetzung von Fachstellen mit Quereinsteigern und fachfremdem Personal ist gesetzlich auf maximal fünf Prozent zu begrenzen. Die fachliche Bandbreite bietet nur qualifiziertes Fachpersonal und eine Fortbildung kann eine entsprechende Ausbildung nicht ersetzen.

Es bereitet Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge gezielt auf die Übernahme hoheitlicher Tätigkeiten und leitender Funktionen vor, u.a. in den Bereichen: Bahnwesen, Architektur, Landespflege, Luftfahrttechnik, Maschinen- und Elektrotechnik, Stadtbauwesen, Städtebau, Straßenwesen, Umwelttechnik, Geodäsie und Geoinformation, Informatik, Wasserwesen und Wehrtechnik. Die Ausbildungskapazitäten für das technische Referendariat sind deutlich auszubauen.

Die Eingangsämter in den technischen und naturwissenschaftlichen Laufbahngruppen sind anzuheben, um im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft bestehen zu können. Außerdem müssen die beruflichen Perspektiven für Techniker und Ingenieure dringend verbessert werden.

Hierzu zählt auch eine erleichterte Durchlässigkeit der Laufbahnen bei entsprechender Leistung, Eignung und Befähigung.

Viele Tätigkeitsmerkmale sind veraltet, Aufgabenbeschreibungen nicht mehr nachvollziehbar, digitale Anforderungen unberücksichtigt. Die Eingruppierungspraxis muss reformiert werden – insbesondere mit Blick auf moderne Arbeitsfelder und digitale Kompetenzprofile.

Ohne systematische Sicherung des Erfahrungswissens droht in vielen technischen Fachverwaltungen ein Funktionsverlust. Der öffentliche Dienst muss jetzt handeln, um Wissen, Prozesse und Netzwerke dauerhaft zu erhalten.