Aktuelles

NRW Vorreiter im Arbeitsschutz

Laumann


Die Märzausgabe des BTB Magazin ist mit einem starken Statement des CDA Bundesvorsitzenden und NRW Arbeitsminister Karl-Josef Laumann zum Thema Arbeitsschutz erschienen.

Gern können sie das aktuelle BTB Magazin in der BTB Geschäftsstelle, Friedrichstraße 169 in 10117 Berin oder per Mail über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellen.

 

 

 

 

Eine Fachverwaltung nimmt eine Vorreiterrolle in der Umsetzung der KI ein!

KI im Bereich der Vermessung und Geoinformation


Seit den frühesten Anfängen ist die Fachdisziplin „Vermessung“ ein Vorreiter für Entwicklungen. Von der Erfassung unseres Planeten bis hin zur Beobachtung der Veränderungen der Erdoberfläche und der Folgen des Klimawandels – die Beschäftigten der Vermessung und Geoinformation blicken neugierig in die Zukunft. Sie sind immer noch wahre Entdeckerinnen und Entdecker!

Am 5. März ist der jährliche Tag der Vermessung und Geoinformation.
Mit Bezug zum Geburtstag des am
5. März 1512 geborenen Kartographen und Geographen „Gerhard Mercator“ sollen an diesem Tag die Bedeutung und die Errungenschaften der Vermessung und der Geoinformation hervorgehoben werden.
Der BTB-Bundearbeitskreis Vermessung hat sich diesbezüglich einer zukünftigen Thematik angenommen, nämlich der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Vermessungs- und Kataster-verwaltung.


 Einsatz von KI in der niedersächsi-schen Vermessungs- und Katasterverwaltung

Seit über 4 Jahren wird im Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) eine Software entwickelt, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) Gebäude in Luftbildern erkennen kann. Es war ein weiter Weg von den ersten Prototypen bis zur produktiven Anwendung.

Doch seit diesem Jahr wird die KI bei einem ersten Fachverfahren eingesetzt, indem sie den Menschen bei einer sehr mühevollen Aufgabe ersetzt.

Mit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende 2022 ist das Thema KI im Alltag vieler Menschen angekommen. Chatbots beantworten nicht mehr nur Fragen, sondern KI generiert vollständige Texte und realistische Bilder zu fast jeder Thematik. Die Qualität die die KI dabei abliefert ist häufig so gut, als hätte es ein Mensch geschaffen. 

Hinter ChatGPT und anderen vergleichbaren Chatbots stehen sogenannte Große Sprachmodelle (engl.: Large Language Modells, LLMs). Diese KI-Modelle wurden mit vielen Texten und Informationen trainiert und sind dadurch in der Lage menschliche Kommunikation aufgrund statistischer Werte nachzubilden. Die Entwicklung, das Training und die Anwendung solcher KI-Modelle gehören zum Fachbereich des „Maschinellen Lernens“, werden aber umgangssprachlich meistens einfach „KI“ genannt.


Maschinelles Lernen im Bereich der (Luft-) Bildanalyse

Auch im Bereich der (Luft-) Bildanalyse haben sich in den letzten Jahren Methoden des „Maschinellen Lernens“ durchgesetzt und erstaunliche Möglichkeiten geschaffen.
Im Bereich der Bildklassifikation kann die KI heutzutage zuverlässig unterscheiden, ob auf dem Foto z.B. eine Katze oder ein Hund zu sehen ist, sofern ausreichendes Bildmaterial für das Training genutzt wurde.
Ein anderes Anwendungsfeld ist die Objekterkennung. Hierbei erkennt die KI in den Kamerabildern z.B. Fahrzeuge, Personen oder andere Objekte. Dies ist beispielsweise für das autonome Fahren eine wichtige Fähigkeit.
Ein dritter Bereich der Bildanalyse, in dem KI zum Einsatz kommt, ist die Bildsegmentierung. Hierbei wird jeder Pixel eines Bildes anhand von Merkmalen klassifiziert, beispielsweise in die Klassen „Person“ oder „keine Person“. In der Medizin in „gesundes Gewebe“ und „krankes Gewebe“, in der Satellitenfernerkundung in die Klassen: „Wald“, „Siedlungsgebiet“, „Wasser“ oder „Agrarfläche“.

Bildsegmentierung/Pixeluntersuchung

Die erste KI, die im LGLN zum Einsatz kommt, gehört ebenfalls in den Bereich der Bildsegmentierung. Vereinfacht gesagt klassifiziert sie jeden Pixel eines Luftbildes in die Klassen „Dach“ und „kein Dach“. Somit ist es der KI möglich, die Lage und Form jedes aus der Luft sichtbaren Gebäudes zu erfassen. Genau genommen nutzt die KI dabei nicht die Luftbilder, sondern sogenannte Digitale Orthophotos (DOP), also auf eine Referenzfläche entzerrte und damit lagerichtige Luftbilder. Da heutzutage bei den DOPs ein digitales Oberflächenmodell als Referenzfläche verwendet wird, spricht man auch von TrueDOPs. In diesen sind auch die Dächer der Gebäude lagerichtig abgebildet und verdecken keine Bereiche neben den Gebäuden. Wie in den meisten Bundesländern haben diese TrueDOPs in Niedersachsen eine Bodenpixelgröße von 20 cm.

Jedem Pixel dieser TrueDOPs sind fünf Werte zugeordnet, die von der KI zur Gebäudeerkennung genutzt werden: Je einen Wert für die Farben Rot, Grün, Blau und Nahen Infrarot und ein fünfter Wert für die Höhe. Dieser fünfte Wert wird aus der Differenz zwischen einem Geländemodell und einem Oberflächenmodell berechnet und beschreibt die Höhe des Pixels über dem Geländemodell.


KI- Trainingsdaten

Bevor die KI jedoch in der Lage ist, bisher noch nicht erfasste Gebäude zu finden, muss sie für diese Aufgabe trainiert werden. Als Trainingsdaten werden dabei sehr viele Beispiele benötigt, wie sich Gebäude in den fünf jeweiligen Pixelwerten darstellen. Die Qualität einer KI hängt hier entscheidend von der Qualität und dem Umfang der Trainingsdaten ab. Für eine gute KI dürfen die Trainingsdaten nur wenige Fehler enthalten, müssen repräsentativ sein und sollten in ausreichender Anzahl vorliegen.

Oft ist die Erstellung oder Beschaffung solcher Trainingsdaten die größte Herausforderung bei der Entwicklung einer KI. Im LGLN existiert für die benötigten Trainingsdaten jedoch bereits eine sehr gute Grundlage: Im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) sind Lage und Form fast aller Gebäude erfasst und seit 2023 ist ganz Niedersachsen erstmals vollständig mit TrueDOPs erfasst. Ein Geländemodell und ein Oberflächenmodell liegen ebenfalls bereits vor, sodass die fünf Werte pro Pixel flächendeckend ermittelt werden können.

Kombiniert man diese Datensätze aller Modelle, erhält man einen sehr großen Trainingsdatensatz, mit dem auch komplexere KI-Modelle trainiert werden können. Im LGLN werden die Daten genutzt, um KI-Modelle zu trainieren, die seit Ende 2022 auf einer Architektur basieren, die unter dem Namen „Polygonal Building Extraction by Frame Field Learning“ in Frankreich entwickelt wurden.

Für das Training solcher großen KI-Modelle werden sehr leistungsstarke Grafiksysteme mit großem Speicher benötigt. Das LGLN verwendet deshalb die für KI-Anwendungen die sehr verbreiteten NVIDIA A100-Prozessoren mit entsprechenden Subsystemen. Diese werden von der Cloud-Plattform CODE-DE für Behörden in Deutschland bereitgestellt und können auch vom LGLN genutzt werden.
 

Ergebnisanalyse

Im Ergebnis der neuesten KI-Generation zur Gebäudeerkennung, die vom LGLN trainiert wurde, sind die Gebäude mit einer sehr hohen Vollständigkeit und Korrektheit erkannt worden. Ein großer Vorteil der verwendeten KI-Architektur ist die exakte Erkennung der Gebäudegeometrie. Die KI zeichnet die meist eckige Form der Dächer sehr präzise nach.

KI im LGLN 
Um alle Gebäude in Niedersachsen zu finden, muss die KI rund 12.000 TrueDOP-Kacheln durchsuchen. Diese haben jeweils eine Größe von 2 km × 2 km. Mit den aktuell verfügbaren Cloud-Ressourcen dauert die KI-Gebäude-erkennung für ganz Niedersachsen ca. drei Tage. Diese Zeit ließe sich aber durch das Buchen weiterer Ressourcen nahezu beliebig reduzieren, wobei aber die Kosten-Nutzen-Relation zu berücksichtigen ist.

Für die allermeisten Gebäude in Niedersachsen ist Lage durch die klassische Gebäudeeinmessung / Grundriss bereits sehr genau bekannt. Ein wichtiger Nachbearbeitungsschritt ist daher die geometrische Verschneidung der bekannten Gebäude, die im Amtlichen Liegenschafts-Kataster-Informations-System (ALKIS) gespeichert sind, mit den Gebäuden, die durch die KI gefunden wurden. Die dabei entstehenden Differenzen sind für das LGLN eine sehr wertvolle Information.

Vereinfacht gesagt gibt es drei Arten von Differenzen:
1. Die KI hat ein Gebäude gefunden, das im ALKIS nicht existiert. Dies kann ein Hinweis auf einen Neubau sein.
2. Es gibt ein Gebäude im ALKIS, welches die KI nicht gefunden hat. Dies kann ein Hinweis auf einen Abriss sein.
3. Es gibt Unterschiede im Grundriss oder Lage eines Gebäudes. Dies kann ein Hinweis auf bauliche Veränderungen oder Verschiebungen sein. Letztere können durch inhomogene Lagekoordinaten in den ALKIS-Daten auftreten.

Diese von der KI gefundenen Hinweise auf Differenzen zwischen der im Luftbild abgebildeten Realität und dem im ALKIS gespeicherten Gebäudebestand sollen jeweils durch einen Menschen validiert werden. Dazu wurde im LGLN eine Web-Anwendung entwickelt, mit der die ermittelten Differenzen möglichst einfach betrachtet und bewertet werden können.  

Abbildung 2

Diese Anwendung wurde so entwickelt, dass sie aus Sicht der Nutzenden komplett im Browser gesteuert und dargestellt werden kann und durch die zentrale Verarbeitung keine besonderen Anforderungen an die vorhandene Hardware in den Katasterämtern stellt. Somit kann jede Kollegin und jeder Kollege des LGLN die „KI-Gebäude-erkennung“ nutzen. Bisher mussten die TrueDOPs und ALKIS-Daten systematisch nach Differenzen durchsucht werden. Dieser mühsame und wenig effiziente Arbeitsschritt fällt nun komplett weg, da die Differenzen dank der KI direkt angezeigt werden und nur noch validiert werden müssen.


Validierung der Ergebnisse

Bei der Validierung der Differenzen können die Bearbeitenden eine von drei Entscheidungen treffen:
1. Die erkannte Differenz ist korrekt und die ALKIS-Daten müssen aktualisiert werden oder
2. die erkannte Differenz ist zwar korrekt, aber das erkannte Gebäude ist nicht einmessungspflichtig.
3. die KI hat einen Fehler gemacht. Diese Fälle sind zwar für die Pflege der ALKIS-Daten irrelevant, sind aber ein wichtiges Feedback für die weitere Verbesserung der KI. Durch die Auswertung der Ergebnisse kann die Qualität der KI durch Mustererkennung in den fehlerhaften Daten verbessert werden.

Erkennt die KI beispielsweise häufig Eisenbahnwaggons fälschlicherweise als Gebäude, werden der KI beim nächsten Training mehrere TrueDOPs mit Eisenbahnwaggons gezeigt. Diese sind natürlich nicht als Gebäude klassifiziert. So lernt die KI die markanten Muster in den Daten, die einen Waggon von einem Gebäude unterscheiden.

Dieses Training durch Feedback und die ständige Verbesserung ist ein wichtiger Aspekt bei der Weiterentwicklung einer KI-Anwendung. Durch die praktische Anwendung werden automatisch zusätzliche Informationen gesammelt, die zum Training der KI genutzt werden können. Im Alltag ist dies bereits allgegenwärtig: Beim Einkaufen, beim Musikhören, beim Fernsehen, beim Scrollen in Sozialen Medien - durch unsere Nutzung von Apps trainieren wir KI-Modelle, der jeweiligen Anbieter, die diese Informationen zur personalisierten Werbung nutzen.

Auch im LGLN war dieses Konzept der ständigen Verbesserung der KI durch die Nutzung der Anwendung schon geplant, als im Januar 2020 gemeinsam mit der IBM Deutschland GmbH ein Projekt zur Entwicklung eines Prototyps für die KI-Gebäudeerkennung startete. Neben einem Proof of Concept, der Entwicklung der Anwendung und ihrer Grundlagen, war auch die Beschaffung leistungsstarker Cloud-Ressourcen sowie der Aufbau eigener Kompetenz zur modernen und agilen Softwareentwicklung Teil des gemeinsamen Vorhabens mit IBM.


geoLab KI-Team im LGLN

Im Januar 2021 wurde im LGLN das KI-Team gegründet, welches im Laufe des Jahres die KI-Gebäudeerkennung übernommen hat und seitdem unabhängig von IBM weiterentwickelt. Das KI-Team ist heute eines von 15 agilen, dezentralen Software-Entwicklungsteams des LGLN. Die Teams haben jeweils eine Zielgröße von 8-10 Personen. Entsprechend der IT-Strategie des LGLN setzen die Teams bei der Entwicklung neuer Produkte ausschließlich auf Open Source Software, also weitgehend rechtefreier und kostenloser Programme, und Cloud-Ressourcen, die keine örtlichen Hardware-Installationen benötigen. Auch das KI-Team setzt daher auf diese offenen, frei verfügbaren KI-Komponenten mit geringen Kosten.

Seit 2022 arbeitet das KI-Team sehr eng mit einer Projektgruppe im LGLN zusammen. Diese Projektgruppe aus Fachexpert/innen (i.d.R. Geodätinnen und Geodäten) organisiert die Einführung der Software an den über 50 Standorten des LGLN und trägt durch ihre Zusammenarbeit mit dem KI-Team wesentlich zur Weiterentwicklung der KI-Anwendung bei. Im Rahmen von wöchentlichen Arbeitstreffen wird jede neue Funktion der Projektgruppe durch das KI-Team vorgestellt. Außerdem wird in diesem Rahmen über mögliche Änderungen, Anpassungen und das Feedback der Nutzenden diskutiert.
 

Fachlichkeit trifft auf KI-Entwicklung 

Bei diesem Austausch fließt Wissen in beide Richtungen: Das Entwicklungsteam gewinnt einen tieferen Einblick in die fachlichen Prozesse unserer Behörde. Die Fachexpert/innen bekommen einen Überblick über die Entwicklung eines KI-Modells und lernen die Potenziale und Grenzen der KI beim Lösen eines konkreten Problems kennen. 

Das gewonnene, gemeinsame Verständnis ermöglicht es, eine Schnittstelle zwischen Mensch und KI zu entwickeln, die zur optimalen Lösung des technischen Problems führt: Eine KI-basierte Anwendung als Entscheidungshilfe für Experten mit einer einfachen Steuerung, dem sogenannten User-Interface.

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Darüber hinaus werden bestehende Arbeitsabläufe analysiert und mögliche Veränderungen durch den Einsatz von KI identifiziert und Anpassungen der Benutzeroberfläche ermöglicht. Dies ermöglicht der Projektgruppe die rechtzeitige Vorbereitung und Gestaltung neuer Prozesse.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die erfolgreiche Einführung der KI-basierten Anwendung in den produktiven Betrieb des LGLN maßgeblich durch die frühzeitige Einbindung von Fach-expert/innen und deren Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam vorangetrieben wurde. 

Einführung von KI außerhalb von Niedersachsen

Ziel des LGLN ist es, dass die KI-Gebäudeerkennung auch in anderen Bundesländern zum Einsatz kommt. In vielen Gesprächen mit anderen Vermessungsverwaltungen wurde deutlich, dass der Ansatz „Einer für Alle“ gerade für KI-Anwendungen der richtige Weg ist. Sowie andere Behörden in Zukunft die KI-Gebäudeerkennung vom LGLN nutzen werden, nutzt das LGLN vielleicht eine Baumerkennung aus einem anderen Bundesland.  

Freie und offene Geodaten, die zunehmend über geeignete Schnittstellen verfügbar sind, sowie Open Source Software und skalierbare Cloud-Infrastrukturen erlauben es in Zukunft KI-Anwendungen zu skalieren und diese ohne großen Aufwand auf große Gebiete und viele Themen anzuwenden.

 Autor/innen:

Dr. Jonas Bostelmann, Valentina Schmidt
Initiiert durch den BTB-Bundesarbeitskreis Vermessung vertreten durch Hermann Gossel (NDS)  


Der BTB setzt sich ein:

Auf allen Qualifikationsebenen, ob bei ausgebildeten Vermessungs-techniker/innen und Geomatiker/innen oder bei Vermessungsingenieur/innen werden aktuell dringend Nachwuchskräfte für den öffentlichen Dienst gesucht.

Bundesweit sind in den Kommunen, den Ländern und den Bundesverwaltungen zahlreiche Stellen nicht besetzt. Dies ist ein Signal für die Politik in den Kommunen, Ländern und beim Bund, dass der öffentliche Dienst für Vermessungsfachkräfte attraktiver werden muss. Dies gilt sowohl für Berufseinsteiger über die Eingangsbezahlung als auch für weitere Karriereperspektiven in aktiven Dienstverhältnissen.

Am Tag der Vermessung und Geoinformatik ist es daher geboten, die Leistungen und Verdienste der öffentlichen Vermessungsverwaltungen und der geodätischen Institutionen herauszustellen und für diese spannende Aufgabe bei jungen Menschen zu werben. 

Bericht als PDF

Gespräche für unsere Mitglieder im Bereich der Autobahn GmbH
Gespräch mit Dr. Michael Güntner

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Am 8. und 9. Februar haben sich der BTB /
die BTB-GIS  für gute berufliche Perspektiven unserer Mitglieder im Bereich der Autobahn eingesetzt.
Das  Gespräch mit Herrn Staatssekretär Schnorr vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Gespräch mit Herrn Dr. Michael Güntner, dem neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes, waren sehr konstruktiv.
Die Verdienste und Leistungen der Beschäftigten werden sehr geschätzt.
Herausforderungen auf dem Gebiet des hohen Investitionsbedarfs, beispielsweise bei den Brücken, und des damit verbundenen Bedarfs an Fachkräften wurden mit vielen Gemeinsamkeiten beraten. Für die Überwindung  konkreter Hürden erfolgte eine Abstimmung zur weiteren Vorgehensweise.
BTB und BTB-GIS werden sich weiter für gute Arbeitsbedingungen und gute berufliche Perspektiven für die Beschäftigten im Bereich der Autobahn einsetzen!

Am 2. Februar feierte die FAU, Fachgruppe Arbeits- und Umweltschutz, ihr
50. Jubiläum mit ihrem Minister Karl-Josef Laumann

Jubiläum BTB NRW

 
Seit 50 Jahren vertritt die Fachgruppe die Interessen der Beschäftigten im Arbeits- und Umweltschutz im BTB NRW.

Minister Karl-Josef Laumann gratulierte zum goldenen Jubiläum „mit 50 ist man kein Kind mehr und auch noch nicht alt“. Er dankte für die gute und auch kritische Zusammenarbeit.
Minister Laumann stellte vor, wie in den kommenden Jahren die Arbeitsschutzverwaltung NRW strukturell gestärkt wird.

Der Vorsitzende der Fachgruppe, Michael Lupczyk, begrüßte die 100 Gäste und insbesondere die Kollegen, die Beiträge in die Jubiläumsveranstaltung einbrachten. Ebenso ging er auf die anstehenden Herausforderungen ein. Der Organisator, Ronald Richter, hat mit der Vorbereitung und Durchführung der Jubiläumsveranstaltung im Hotel Restaurant Brügge sein professionelles Organisationstalent bewiesen. Vielen Dank für die tolle Feier!

Im Dienst der freiheitlichen demokratischen Grundordnung und des Gemeinwohls: hohe Ansprüche an die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und zu wenig Anerkennung.

Titelbild BTB Magazin

 

 

freiheitliche grundordnung

 

Im Leitartikel der Februar Ausgabe des BTB Magazin berichten wir über die Bedeutung des öffentlichen Dienstes für ein intaktes Staatswesens im Sinne unseres Grundgesetzes und die damit in Verbindung stehende erforderlich Wertschätzung für den öffentlichen Dienst.
Unser Magazin kann in unserer BTB-Bundesgeschäftsstelle unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bestellt werden.

Der Abschluss ist da! Das Volumen an Einkommenszuwachs ist zunächst vertretbar. Aber die schrittweise Erhöhung bei einer Laufzeit von 25 Monaten macht uns große Sorgen, weil es den gestiegenen Lebenshaltungskosten nicht umgehend Rechnung trägt.

fahne

Die Länder haben die Zeichen der Zeit angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels noch nicht erkannt und erneut eine Attraktivitätssteigerung des Landesdienstes versäumt.
Darüber hinaus kommen die Länder ihrer Fürsorgepflicht nicht nach und lassen jegliche Wertschätzung und den Respekt gegenüber den Beschäftigten vermissen.

Die wesentlichen Eckpunkte der Einigung

  • Ein steuer- und sozialabgabenfreier Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro, stufenweise Auszahlung im Dezember 2023 von 1.800 Euro, für Januar bis Oktober 2024 monatlich je 120 Euro.
  • Ab dem 1. November 2024 Erhöhung der Tabellenentgelte um 200 Euro (Sockelbetrag) und ab dem 1. Februar 2025 um 5,5 Prozent. Anpassung des Erhöhungsbetrags auf 340 Euro, wo dieser Wert nicht erreicht wird.
  • Ausbildungs- und Praktikantenentgelte werden zum gleichen Zeitpunkt um 150 Euro erhöht.
  • Vertragslaufzeit: 25 Monate

Nun erwarten wir von den Ländern eine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme des Tarifabschlusses auf den Beamten- und Versorgungsbereich.
Das aktuelle Ergebnis TV-L und die anstehende Übernahme auf den Beamtenbereich fordert eine konsequente Umsetzung der folgenden Grundsatzziele des BTB:
Die Tätigkeiten für Techniker, Ingenieure und Naturwissenschaftler müssen im Tarifbereich höher eingruppiert werden und analog im Beamtenbereich die Einstiegs- und Endämter angehoben werden.

Dafür werden wir kämpfen.
Euer BTB

Nähere Informationen auch beim dbb

Teilnahme an der Protestaktion in Potsdam

3. Verhandlungsrunde in Potsdam

Arbeitnehmervertretung

Vor der dritten Verhandlungsrunde hat unsere Arbeitnehmervertretung noch ein Zeichen in Potsdam gesetzt und unsere Forderung zur Einkommensverbesserung positioniert!

Nähere Informationen auch beim dbb

Teilnahme an der Protestaktion in Düsseldorf

BTB Nordrhein-Westfalen

BTB Nordrhein-Westfalen

Die Mitglieder des BTB NRW haben heute, am 5. Dezember 2023, vor dem Finanzministerium und dem Landtag in Düsseldorf für bessere Einkommen der Beschäftigten im Landesdienst demonstriert. Unsere Forderung ist nach zwei Jahren hoher Inflation absolut angemessen und nicht überzogen. Ohne eine leistungsfähige Bezahlung wird es keinen leistungsfähigen öffentlichen Dienst geben.

Nähere Informationen auch beim dbb

BTB Nordrhein-Westfalen

Teilnahme an der Protestaktion in Mainz

BTB Rheinland-Pfalz

BTB Rheinland-Pfalz

 

Am 4. Dezember 2023 waren wir mit einer starken Mannschaft in Mainz und haben für 10,5 % und mindestens 500 Euro Einkommensverbesserung für die Beschäftigten im Landesdienst gestreikt. Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilehmer vom BTB Rheinland-Pfalz!

Nähere Informationen auch beim dbb

BTB Rheinland-Pfalz

Mit einer Protestaktion in Erfurt haben Beschäftigte auf die dramatische Situation des öffentlichen Dienstes in Thüringen aufmerksam gemacht. Sie fordern höhere Einkommen. 

BTB Thüringen

18112023 1483 EKR Laender Hielscher kleinBei einer Protestkundgebung mit über 500 Teilnehmenden am 18. November 2023 in Erfurt sagte Frank Schönborn, der Vorsitzende des tbb beamtenbund und tarifunion thüringen: „Der öffentliche Dienst wird seit Jahren auf Verschleiß gefahren. Es wird einfach nicht genug investiert. Nicht in die Sachausstattung und schon gar nicht in das Personal. Diese Suppe auslöffeln dürfen die Beschäftigten: Sie bekommen immer mehr Aufgaben und arbeiten an der Grenze der Belastbarkeit – und oft genug darüber hinaus, weil sich das Land praktisch seit Jahren im Dauer-Krisenmodus befindet. Wertschätzung sieht wirklich anders aus. Angesichts von bundesweit über 500.000 fehlenden Leuten muss jetzt endlich was passieren. Sonst fehlen uns bald nicht nur die Nachwuchskräfte, sondern auch die vorhandenen Beschäftigten drehen dem Staat den Rücken zu – schließlich sucht auch die Privatwirtschaft händeringend neue Leute. Vor diesem Hintergrund ist unsere Forderung nach 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr, absolut angemessen.“

Claus Weselsky, stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb und Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), warnte die Länder eindringlich vor weiteren Sparmaßnahmen: „Deutschland kann nur wirtschaftlich erfolgreich sein, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu gehört ein leistungsstarker öffentlicher Dienst, dazu gehört eine funktionsfähige Infrastruktur. Bei den Bundesländern sehen wir das gleiche Drama wie beim Bund oder den bundeseigenen Unternehmen wie der Deutschen Bahn: Oben sitzen üppig bezahlte Entscheider, die aber wenig Ahnung von der konkreten Arbeit vor Ort haben. Gleichzeitig bangen die Kolleginnen und Kollegen, die den Laden tagtäglich am Laufen halten, wegen der hohen Inflation vor der nächsten Nebenkostenabrechnung. Deshalb muss bei den Einkommen etwas passieren, denn mit warmen Worten in Sonntagsreden können wir an der Supermarktkasse nicht bezahlen.“

Nähere Informationen auch beim dbb

Der BTB Niedersachsen war dabei

BTB Niedersachsen

Am 23.11. haben die Mitglieder des BTB Niedersachsens auf der Demonstration des NBB in Hannover mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachgewerkschaften für unsere Forderung von 10,5 % und mindestens 500 Euro Flagge gezeigt.

Einen handlungsfähigen Staat gibt es nur mit einer fairen Entlohnung für Tarifbeschäftigte und Beamte im Landesdienst. 

Nähere Informationen auch beim dbb

  

BTB Mitglieder beim streiken11112023 EKRLänder Bulk 88 

 

Damit hätten wir nicht gerechnet!

Wir diskutieren über PersoAndré Ficker BTB Sachsennalmangel, sinkende Bewerberzahlen, Abgänge unserer Kolleginnen und Kollegen zu Bund und Kommunen und
die TdL macht bei den laufenden Tarifverhandlungen in der zweiten Runde kein Angebot?

Aktuell nehme ich nur wahr: "am besten hätten wir kein Personal, dann hätten wir auch keine Kosten"

Wir werden deutlich machen, dass wir alle hinter den Forderungen stehen!
Nicht nur die Tarifbeschäftigten sind jetzt gefragt, sondern auch alle Beamtinnen und Beamten sowie alle Versorgungsempfänger, auf die dieses Tarifergebnis dann auch übertragen werden soll.

André Ficker
Landesvorsitzender BTB Sachsen 

Nähere Informationen auch beim dbb

 

Am 26. Oktober begannen die Verhandlungen zum TV L

BTB

 

Vielen Dank an alle die dabei waren!

 

Nähere Informationen auch im dbb spezial und beim dbb

 

  

 

BTB Fachkongress zum 50-jährigen Jubiläum der Gründung der BTBkomba Baden-Württemberg
"Klimawandel als Herausforderung für technische Fachverwaltungen"

Jan Seidel

Mit der Schwerpunktsetzung des BTB Fachkongresses „Klimawandel als Herausforderung für technische Fachverwaltungen“ wurden 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Verbindung mit dem  50-jährigen Jubiläum von BTB Komba Baden-Württemberg nach Stuttgart Bad Cannstatt geladen.

Am 22. September 2023 eröffnete der BTB Bundesvorsitzende Jan Georg Seidel im  Kursaal von Bad Cannstatt mit Referenten und Gästen aus Politik und Wissenschaft den BTB Fachkongress 2023. Dass der Klimawandel angekommen ist, dem wird kaum jemand widersprechen. Die Entwicklung des Klimas ist aktuell eine der größten Herausforderungen, dem sich die Gesellschaft in Deutschland, Europa und die Menschheit weltweit stellen muss.

Dürren und Unwetterereignisse

Durch die Veränderungen des Klimas verstärken sich  humanitären Krisen beträchtlich. Dürren, extreme Niederschläge mit Überschwemmungen – dies sind Beispiele für Bedrohungen von Lebensgrundlagen weltweit. Nationale und internationale Anstrengungen sind erforderlich, Ansätze, um sich vor den rasanten Veränderungen des Klimas zu schützen und die Folgen des Klimawandels einzudämmen. Ohne wirksame Gegenmaßnahmen werden sich die Probleme vervielfachen und die Auswirkungen beschleunigt bemerkbar machen.

Technik und Naturwissenschaft ist gefordert

Bei den Maßnahmen zum Klimawandel und zum Klimaschutz sind besonders die technisch-naturwissenschaftlichen Fachverwaltungen mit neuen Aufgaben gefordert. Diese zusätzlichen Aufgaben bei den bestehenden Aufgaben zu leisten, ist kaum möglich. Verschärft wird die Situation durch den Fachkräftemangel, welcher inzwischen in allen Zweigen der Verwaltung spürbar angekommen ist und in besonderer Weise die technisch-naturwissenschaftlichen Bereiche trifft, so der BTB Bundesvorsitzende bei der Eröffnung des BTB-Fachkongress 2023.

Aufklärung statt Polarisierung

Mit dem BTB Fachkongress 2023 soll ein Beitrag zur öffentlichen Debatte geleistet werden. Grade das Thema „Klimawandel und seine Folgen“ polarisieren die Gesellschaft. In Medien werden oft die Positionen der radikalen Ränder, wie radikale Klimaaktivisten und radikale Klimaleugner, veröffentlicht. Die vernunftgeprägte Mitte der Gesellschaft, die schon viele Beiträge zum Klimaschutz, wie CO-2-Reduzierung leistet, steht meist nicht im Zentrum der Debatte. Der BTB Fachkongress soll zeigen, welche Maßnahmen durch die technischen Fachverwaltungen schon umgesetzt und welche Entwicklungen sich abzeichnen.

Günther OettingerGünther Oettinger: Engagement für freiheitliche demokratische Grundordnung ist in Zeiten der weltweiten Krisen mehr denn je gefordert!

Mit einem deutlichen  Statement forderte der EU-Kommissar a. D. Günther H. Oettinger die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den die freiheitliche demokratische Grundordnung in Krisenzeiten einzutreten.

Der frühere Ministerpräsident von Baden-Württemberg und ehemalige  EU-Kommissar Günther Oettinger, der eng mit dem BTB Ehrenmitglied Horst Bäuerle verbunden ist, wurde per Live-Videoschaltung aus München in den BTB Fachkongress eingebunden. Mit sehr herzlichen Genesungswünschen grüßte Günther Oettinger den BTB Baden-Württemberg Ehrenvorsitzenden und das BTB Bundesehrenmitglied Horst Bäuerle. Die zahlreichen guten Begegnungen und Kontakte mit Horst Bäuerle hat Günther Oettinger noch in bester Erinnerung. Günther Oettinger hat Horst Bäuerle stets als engagierten Kämpfer für die Interessen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erlebt und dabei hat Horst Bäuerle immer verantwortungsvoll für die Funktionsfähigkeit des Landes Baden-Württemberg gedacht und gehandelt. Durch diese Haltung hat Horst Bäuerle den BTB Baden-Württemberg und den Beamtenbund Baden-Württemberg zu einem verlässlichen Verhandlungspartner für die Landesregierung und die politischen Gesprächspartner werden lassen und dabei hat er stets die berechtigten Interessen der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes stark  positioniert. Die Interessen der Beschäftigten tatkräftig und besonders wortgewandt zu vertreten, war das Markenzeichen von Horst Bäuerle.

In seinen Ausführungen zur aktuellen politischen Lange machte Günther Oettinger deutlich, dass die jüngsten zahlreichen Krisen eine enorme Herausforderung sind. Die Covid-Pandemie, der Ukrainekrieg, die Energiekrise, die Inflation und natürlich die Klimakrise sind nahezu gleichzeitige Anforderungen an die Gesellschaft. Günther Oettinger machte deutlich, welche Herausforderungen für die Industrie in Deutschland und in Europa gegenwärtig bestehen. Beispielsweise sind die Energiekosten für die chemische Industrie eine Gefahr für die Produktionsstandorte. Dabei darf allerdings nicht vergessen werden, dass deutsche und europäische Industrieproduktionen zu den besten, sichersten und nachhaltigsten der Welt zählen. Ebenso gibt es gravierende Veränderungen in der deutschen Automobilproduktion. Hier muss zügig ein politischer Rahmen geschaffen werden, damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Produktion gesichert wird.

Mit einem besonders innigen Statement für die freiheitliche demokratische Grundordnung stellte Günther Oettinger das gesellschaftliche Bewusstsein heraus, dass wir uns alle für die freiheitlichen und demokratischen Werte einsetzen müssen. Die Mehrzahl der Menschen in der Welt werde nicht von demokratisch gewählten Regierungen regiert. Es gibt Diktaturen, Autokratien und einige fragwürdige beziehungsweise scheinhafte Demokratien, die sich nicht mit den Werten der Freiheit, Meinungs- und Pressefreiheit und nicht dem Friedensbestreben in Einklang bringen lassen. In diesem Zusammenhang macht Günther Oettinger deutlich, dass wir alle gefordert sind, uns für die freiheitliche demokratische Grundortung und für unsere Werte einzusetzen.

Michel GolibrzuchDaten der Vermessung – Daten des Klimaschutzes und der Daten für gezielte Schutzmaßnahmen!

Mit dem ersten Vortrag stellte der Präsident des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) Michel Golibrzuch den besonderen Bezug der Daten der Geoinformation und Vermessung für die Erfassung der Folgen des Klimawandels vor. Konkret werden die Daten der Vermessung eingesetzt, um die Entwicklung der Küstenregionen bei steigendem Meeresspiegel und veränderter Meerestemperatur zu erheben und zu bewerten. Mit der Erarbeitung von Unwetterschutzkarten können Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung bei besonderen Niederschlagsereignissen abgleitet werden. Ebenso wird durch die Entwicklung von Waldbrandschutzkarten mit den Daten der Vermessung ein wichtiger Beitrag zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels und zum Schutz der Einsatzkräfte bei Waldbränden geleistet.

In seinem Fachbeitrag stellt der Präsident des LGLN Michel Golibrzuch die Zusammenhänge der Daten der Vermessung mit der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels heraus und verdeutlichte dies an zahlreichen Beispielen,  wie der  Karte für Wasserstofftankstellen, der Steuerung von Einsatzkräften mit Unterstützung der Satellitenfernerkundung bei Einsätzen des Katastrophenschutzes während Unwetterereignissen oder der mithilfe von Daten der Vermessung zielgenauen Ausbringung von Wasser und Düngemitteln in der Landwirtschaft.

 

Dr. Falko SchappacherKraftwerk Batterie – die Mobilität für die Zukunft!

Zum Stand von Technik und Wissenschaft in der Anwendung der Batterietechnologie informierte  Herr Dr. Falko Schappacher der Kaufmännisch technische Direktor des MEET Münster Electrochemical Energie Technologie der Westfälischen Wilhelms-Universität-Münster. Dr. Schappacher stellte den aktuellen Entwicklungsstand der Batterieforschung vor. Weltweit wird gegenwärtig an der Steigerung der Ladekapazität und der Ladegeschwindigkeit geforscht. Grundsätzlich sind die Bauteile und die Grundfunktion in einer Batteriezelle unverändert. An allen Bestandteilen, Anode, Kathode, Elektrolyt und Separator wird zur Steigerung der Kapazität und Ladegeschwindigkeit sehr feinteilig geforscht.

Viele kleine Entwicklungsschritte verbessern die Batterieleistung!

Durch viele kleine Verbesserungsschritte aus der Forschung  werden die Performanz, Energiedichte, Sicherheit und Lebensdauer von Batteriezellen Stück für Stück verbessert und es ist die Summe der einzelnen Schritte, die den Fortschritt ausmachen. Darüber hinaus werden die komplexen Zusammenhänge der Einzelteile sowie ihr Design und die entsprechenden Produktionsprozesse analysiert und optimiert.

Batterietechnologie hat aktuell einen Vorsprung beim Gesamtwirkungsgrad!

Derzeit liegt der energetische Gesamtwirkungsgrad von einem direkt batteriebetriebenen Elektroauto deutlicher höher als die Nutzung durch mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen oder einem Einsatz von sogenannten e-Fuels in Verbrennungsmotoren. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die nachhaltige Erzeugung der Windenergie und Photovoltaikenergie bedeutend. Daher ist die Technologieoffenheit bei den drei vorgenannten Technologien aktuell aus wirtschaftlicher Sicht nur eingeschränkt sinnvoll.

Batterietechnologie grundsätzlich eine sehr sichere Technologie!

Im Rahmen des Fachkongresses wurden auch die Fragen der Sicherheit der Batterietechnologie thematisiert. Der Batterieexperte Dr. Falko Schappacher hält moderne Batterien / Akkus r für vergleichsweise sehr sicher – wenn, wie bei anderen Technologien, Vorgaben umgesetzt werden. Die Batterie an sich ist ja nicht feuergefährlich. Es liegt in der Regel am Verbau vom Akku im Gehäuse. Wenn man ihn einbaut und dabei komprimiert – beim Laden gibt es noch eine gewisse Ausdehnung –, kann es zu einem Kurzschluss kommen. Der kann, muss aber nicht, in einem Brand enden. Eine einfache Fehlkonstruktion, bei einer Quetschung des Akkus oder durch einen eindringenden Gegenstand kann es immer zu einem Brand kommen – auch bei konventionellen Blei-Säure-Batterien. Bei den Bränden reiner E-Fahrzeuge sind auch Gegenstände, die auf der Straße lagen, in die Batterie eingedrungen. Dabei zeigte sich, wie sicher diese Systeme eigentlich sind, da erst eine gewisse Zeit nach den Unfällen das Feuer ausgebrochen ist. Es ist nicht zutreffend, dass die Lithium-Ionen-Technik unsicher sei, so der Experte. Wenn man überlegt, wie viele Millionen  solcher Akkus jedes Jahr produziert werden, und wie wenige Brände es gibt, dann sei dies doch sehr überschaubar im Vergleich zu Verbrennungsmotoren oder anderen Technologien. Bei konventionellen Autos gibt es allein in Deutschland knapp 20.000 Brände pro Jahr. Darüber spricht nur niemand. Bei Handys ist auch das Gewicht wichtig: Wiegt ein Gerät 180 statt 160 Gramm, wird es bei Tests direkt abgewertet. Man macht die lebensverlängernden Materialien also entsprechend dünner. Chemische Zersetzungsprozesse führen zu Gasbildung, normalerweise von CO-2. Wenn der Akku dann aufplatzt, ist das nicht unbedingt der Gesundheit zuträglich. Generell kann man nicht ausschließen, dass ein falsch gelagerter Akku im Keller Feuer fangen kann, aber das ist eher die Ausnahme. Zum Lagern sollte man Batterien auf ein mittleres Ladelevel von ca. 50 Prozent bringen, was ganz gut den Zustand der geringsten Alterung trifft. Eine Prüfpflicht für Akkus lehnt der Experte ab.

Dr. Stefan WalchKlimawandel und Lebensmittelüberwachung - Wie der Klimawandel unsere Ernährung verändern könnte!

Ernährungssicherung und Lebensmittelsicherheit unter den Anforderungen des Klimaschutzes und des Klimawandels standen im Zentrum des Fachvortrages von Herrn Dr. Stefan Walch, dem Amtsleiter des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe.

Lebensmittel und die klimafreundliche Erzeugung!

Die Erzeugung von Lebensmitteln und damit die Versorgung der Menschheit mit ausreichend Nahrung wirkt sich das Klima aus. Dies stellte Dr. Walch besonders deutlich am Beispiel der Fleischproduktion und der Gemüse- und Obstproduktion vor. Die Folgen für das Klima sind gravierend und unterscheiden sich sehr stark. Es kommt auf die Art der Lebensmittel und die Produktionsprozesse an, auf deren Herstellung und Verarbeitung, den Transport, die Aufbewahrung und Zubereitung.

Insekten und Laborfleisch

Den Blick lenkte Dr. Stefan Walch auch in eine Richtung, die das Auditorium aufhorchen ließ: Ging es doch um Alternativen, wie Insekten als Lebensmittel. Insgesamt sind in der Europäischen Union (EU) bereits vier Insekten wie Mehlkäfer, Wanderheuschrecke, Hausgrille und Buffalowurm als Lebensmittel zugelassen. Daneben laufen Diskussionen um das sogenannte Laborfleisch. Laborfleisch kann Umweltbelastung reduzieren und dies ist für eine nachhaltige Ernährung unter Beachtung von Klimaschutzzielen relevant. Schließlich argumentieren Befürworter dieser Technik nicht nur mit dem Tierwohl, sondern auch mit der deutlich niedrigeren Umweltbelastung von Laborfleisch. Eine aktuelle Analyse von CE-Delft, einem niederländischen Forschungsinstitut für Fragen der Nachhaltigkeit ermittelte, dass Laborfleisch, das unter besten Bedingungen - inklusive der Nutzung von grüner Energie - produziert wird, eine sieben bis achtfache Reduzierung der Umweltbelastung (CO-2, Wasser, Feinstaub, Landnutzung etc.) aufweist.

Gentechnisch veränderte Pflanzen zur Sicherung der Ernährung

Ein weiteres Thema stellte Herrn Dr. Walch mit dem Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen für die Ernährungssicherheit vor. Dabei sollen Pflanzen so gentechnisch verändert werden, dass sie gegenüber länger andauernden Trockenphasen resilient sind. Mit gentechnisch veränderten Pflanzen kann den Folgen der Klimaveränderung hinsichtlich der Ernährungssicherheit durch Pflanzen mit sehr wenig Wasserbedarf oder mit einer Hitzebeständigkeit entgegnet werden. Hierzu ist, allerdings ähnlich wie bei den anderen Bereichen, eine Akzeptanz in der Gesellschaft erforderlich. Schon jetzt ist berechenbar, dass es bei fortschreitender Zunahme der Weltbevölkerung zu Veränderungen der Ernährungsversorgung kommen wird.

Einen wichtigen Beitrag können allerdings schon jetzt alle leisten!

Ein Stopp der Lebensmittelverschwendung – Schützt das Klima! Die Lebensmittelverschwendung muss gestoppt werden. In Deutschland und in der Europäischen Union werden sehr viele Mengen Lebensmitteln vernichtet, weil sie entweder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben oder sie gesundheitlich nicht relevante Qualitätsansprüche, wie Aussehen, nicht erfüllen. Diesbezüglich ist ein Umdenken erforderlich, damit Ressourcen  nicht zulasten des Klimas vernichtet werden.

Es gibt für Technik und Naturwissenschaft viel zu tun!

Im Anschluss an die Fachbeiträge blieb für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom BTB Fachkongress 2023 leider nur begrenzt Zeit für einen Austausch. Dieser Austausch muss weitergeführt werden. Die Fragen und Beiträge der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum technologischen Fortschritt und zur Begrenzung des Verbrauchs werden wir innerhalb des BTB fortführen.

Der BTB dankt den Referenten für ihre außerordentlichen Fachbeiträge und den Vertretungen aus Politik  und Verwaltungsleitungen für ihre Teilnahme am BTB Fachkongress. Für die Ausrichtung des BTB ist im Rahmen des Fachkongresses 2023 deutlich geworden, dass ohne Technik und Naturwissenschaft im öffentlichen Dienst Klimaschutz nicht möglich sein wird. Technik und Naturwissenschaft ist Klimaschutz!